Krautschau in der Innenstadt von Bad Vilbel

Teilnehmende entdecken zahlreiche wilde Pflanzen

Foto: Christoph Buchen
Foto: Christoph Buchen

Wir waren am 01. Juni in Bad Vilbel rund um das Alte Rathaus bis zur Alten Mühle und an der Nidda entlang unterwegs. Die Erkundung der wild gewachsenen Pflanzen zwischen den Pflastersteinen und an den Wegrändern dauerte rund zwei Stunden, obwohl mittendrin ein Dauerregen einsetzte. Unsere fachkundige Exkursionsleiterin Frau Dr. Leo erklärte die Pflanzen mit großem Wissen und Engagement. Witzige Details wurden erwähnt, z.B. wissen wir jetzt, wie der Stinkende Storchschnabel zu seinem lateinischen Namen gekommen ist (…wenn Botaniker sich nicht leiden können…). Daher nahmen alle Teilnehmenden das „Schietwetter“ gerne in Kauf und blieben fast vollzählig bis zum Schluss.

 

Die Nützlichkeit der Pflanzen für die Tier- und Insektenwelt wurde thematisiert und wir erfuhren, dass einige der Pflanzen gesundheitlich fördernd in entsprechenden Präparaten zum Einsatz kommen oder schlicht im Salat genießbar wären. Auch die Giftigkeit einiger Pflanzen wurde erklärt.

 

Teilnehmende ziehen Fazit zu ihren Beobachtungen

Es ist erstaunlich, welch grandiose Vielfalt zu unseren Füßen gedeit und meist mit großer Missachtung behandelt wird. Kleinste Blüten sind wunderschön anzuschauen, ebenso die unterschiedlichen Blatt- und Wuchsformen. Über 50 verschiedene Pflanzen sind uns begegnet auf kleinster Fläche innerhalb einiger hundert Meter! Vom Löwenzahn über den Lolch (Gras), die Zaunrübe, den Ehrenpreis bis zum Schierling war eine große Vielfalt zu entdecken!

 

Exkurs:

Pflanzen, die den Fugen und ihrer Umwelt keinen Schaden zufügen, werden ja leider regelmäßig großflächig aus Gründen der optischen Ordnung vernichtet, oft mit schädlichen Giften. Es gilt zu bedenken, dass man damit vielen Tieren und Insekten die Nahrung entzieht, der Sonne mehr Fläche zum Erwärmen bietet, die Abkühlung über Verdunstung verhindert, der Boden trockener wird. Präparate zur Vernichtung von Pflanzen enthalten regelmäßig Stoffe, die lange im Boden verbleiben und sich dort anreichern, womit den Bodenlebewesen ebenfalls langfristig die Lebensgrundlage entzogen wird. Sie schaden auch auf Dauer der menschlichen Gesundheit. Das Mikroklima vom Boden bis in ca. 2m Höhe wird durch Pflanzenbewuchs positiv beeinflusst. Durch die Verdunstungskälte können die Umgebungstemperaturen positiv beeinflusst werden, ebenso erfolgt eine Beschattung, die der Erwärmung durch Sonneneinstrahlung entgegenwirkt. Und schließlich: Grün macht uns Menschen doch froh, oder? Der Anblick von Pflanzen hat einen positiven Effekt auf unsere Laune! Also lieber mal einfach Ausspannen und das grüne Kraut in den Ritzen genießen!!