Mit der naturnahen Gestaltung ihres Gartens können Sie einen wichtigen Beitrag leisten, damit unsere Wildtiere gut durch den Winter kommen. Naturnah gestaltete Gärten bieten reichlich Nahrung für Vögel, Igel, Fledermäuse und viele andere Tiere. Typische Gartensträucher wie Holunder, Vogelbeere und Schlehe halten in großer Anzahl reife Beeren für Vegetarier bereit. Dagegen sind Jäger wie Igel und Fledermäuse auf proteinreiche Nahrung von Insekten, Schnecken, Würmern und anderen Kleintieren angewiesen, die sie an Teichen, in Laubhaufen und Blumenwiesen finden. Laub- und Reisighaufen bieten für Igel außerdem gut geschützte Winterquartiere, in denen z.B. auch Kröten und Blindschleichen Unterschlupf finden. Deshalb ist es wichtig, das herunterfallende Herbstlaub im Garten zu belassen. Auch die Stängel verblühter Stauden bieten gute Winterquartiere für verschiedene Wildbienen-Arten und andere Fluginsekten und sollten möglichst nicht entfernt werden.
Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und junge Igel suchen intensiv nach Nahrung, um noch weiter an Gewicht zuzulegen. Igel sind ab der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Sie wandern weit umher, um Nahrung zu finden. Hermetisch abgeriegelte Grundstücke schränken ihre Aktivität stark ein, denn bodentiefe und engmaschige Zäune stellen unüberwindbare Hindernisse dar. Deshalb ist es wichtig, durchlässige Stellen im Gartenzaun oder der Grundstücksbegrenzung zu schaffen.
Mit diesen wichtigen und einfachen Maßnahmen helfen Sie mit, Igel-Paradiese zu schaffen und die Zukunft unserer Igel zu sichern!
Grundsätzlich: Der Igel ist ein Wildtier und unterliegt dem Bundesnaturschutzgesetz. Ein Wildtier darf nur dann der Natur entnommen werden, wenn definitiv eine Hilfsbedürftigkeit vorliegt. Um zu klären, ob ein Eingreifen erforderlich ist, sollte immer eine Wildtierauffangstation oder Igel-Pflegestelle kontaktiert werden. Entsprechende Adressen finden Sie unter Tiere in Not.
Bei älteren Igeln sind 600 Gramm Gewicht in der Regel zu wenig und ein Anzeichen einer
ernsten Erkrankung. Hilfsbedürftig sind junge Igel, die Anfang November mit weniger als 500 Gramm noch draußen aktiv sind. Sie brauchen beim Aufpäppeln eine Raumtemperatur von rund 15 Grad
Celsius. Ist es deutlich kühler, können die Tiere ihre Futteraufnahme reduzieren oder sogar ganz einstellen. Die fürs Überwintern nötige Gewichtszunahme ist dann also praktisch
ausgeschlossen. Deshalb ist solchen Igel-Kindern mit einer Zufütterung im Garten mit Beginn der kalten Jahreszeit auch nicht geholfen.
Dasselbe gilt für das offene Freiland: Jungtiere unterhalb des Winterschlafgewichts, die bei kalten oder frostigen Temperaturen noch herumlaufen, brauchen
unbedingt Hilfe.
Außerdem benötigen Igel Hilfe
Wenn möglich, holen Sie sich Rat bei einer Wildtierauffangstation oder Igel-Pflegestelle. Finden Sie einen unterernährten, geschwächten Igel in Ihrem Garten, füttern Sie Katzen-Nassfutter oder Trockenfutter gemischt mit Igel-Spezialfutter (im Tierfutterhandel erhältlich) sowie nicht gewürztes Rührei. Milchprodukte und Obst oder Speisereste sind nicht geeignet! Bieten Sie frisches Trinkwasser an, aber bitte keine Milch, auch nicht verdünnt.
Der NABU Niedersachsen hält für Igel-Fans ein kleines Info-Paket bereit: Es besteht aus Bauplänen für Nisthilfen aller Art, wozu auch die Igel-Burg zählt, und einer Farbbroschüre zum Igel, seiner Lebensweise, Gefährdung und Schutz – mit vielen praktischen Tipps. Es kann angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort Igel, Alleestr. 36, 30167 Hannover.
Wer Igel fit für den Winter machen will, sollte seinen Garten fit für Igel machen, denn Gärten sind für die stacheligen Tiere wichtige Lebensräume. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Mehr
Jedes Jahr aufs Neue werfen Bäume und Sträucher ihre Blätter ab und können so für jede Menge Arbeit im Garten sorgen. Harken, kehren, einsammeln und wieder von vorn - so sieht der herbstliche Alltag vieler Gärtnerinnen und Gärtner aus. Dabei ist es viel sinnvoller, sich diese Arbeit zu ersparen. Mehr
Im Winter, wenn es uns Menschen in unsere warmen vier Wände zieht, suchen zahlreiche Tiere in den Gärten Unterschlupf. Wir geben Tipps, wie jeder Garten zum tierischen Winterquartier werden kann. Mehr